ÜBER DAS PROJEKT

Renovierung der Kastenfenster aus dem Jahre 1888 einschließlich der historischen Beschläge, mit Anfertigung neuer Außenflügel aus Buchenholz, mit Isolierungs-Doppelglas.

Für unsere Gesellschaft war diese Realisierung eine echte Herausforderung, die unsere jahrelange Erfahrungen mit der Fertigung und Renovierung von Holzfenstern auf die Probe gestellt hat. Allein die Demontage der Fenster und ihr Transport in die Werkstatt forderte das ganze Geschick unserer Mitarbeiter, weil das kleinste 6-teilige Kastenfenster mit Bogen die Abmessungen von 2300×3601 mm hatte. Bei der Renovierung wurde der alte Lackbeschichtung abgeflammt, die beschädigten Holzelemente der Fenster ausgebessert oder ausgetauscht, und bei den renovierten Fenstern wurden bei der Beschichtung acht Schichten aufgetragen, darunter auch Holzmaserungsanstrich (Fladern).  Die Außenfenster wurden neu aus Buchenholzlamelle gefertigt und mit Isolierungs-Doppelglas verbaut. Bei dem auf diese Art renovierten Fenster wurden Prüfungen vorgenommen, um die vorgegebenen Eigenschaften zu prüfen. In Hinsicht auf die Fenstergröße wurden die Prüfungen in den Prüfanstalten in Nitra und Wien durchgeführt. Nach der anspruchsvollen Montage dieser überdimensionierten Elemente und nach der Übergabe des Werkes können wir uns ganz ehrlich gestehen, dass wir unsere Arbeit richtig fachmännisch beherrschen; wir sind stolz, dass wir bei der umfangreichen Rekonstruktion dieses Gebäudes, welches die Dominante des Wenzelsplatzes bildet, mitwirken konnten.

Das Gebäude im Stil der Neurennaisance, das dem Wenzelsplatz dominiert, wurde nach dem Projekt des Architekten Josef Schulz gebaut, und seinen zentralen Raum bildet ein Pantheon. Das Gebäude wurde teilweise bereits im Jahre 1891 eröffnet. An den Dekorationen waren die Künstler beteiligt, die die Generation des Nationaltheaters verkörpern, insbesondere die Bildhauer Bohuslav Schnirch, Antonín Wagner und Antonín Popp, sowie die Maler Vojtěch Hynais, Václav Brožík oder Julius Mařák in den Jahren 1885–1901. Eine Sehenswürdigkeit sind die 72 Namen aus der böhmischen Geschichte, die mit goldenen Buchstaben unter den Fenstern geschrieben stehen.

Im Mai 1945 während des Prager Aufstandes beschädigte das Vestibül des Museum eine nicht explodierte Bombe. Im August 1968 wurde die Vorderfassade des Gebäudes durch die Geschosse der Armeen des Warschauer Vertrags, insbesondere der Roten Armee, beschädigt.

Die Gebäudestatik wurde während des Baus der Linie A der Prager U-Bahn in der ersten Hälfte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts beeinträchtigt (beim Bau des Vestibüls der U-Bahn-Station Museum wurde der westliche Turm des Gebäudes sowie einige Wände beschädigt, das Vestibül musste besser ausgesteift werden). Das Gebäude wurde nie – obwohl es dafür einige Projekte gab – einer allgemeinen Rekonstruktion unterzogen. Am Anfang des 21. Jahrhunderts war also das Gebäude im sehr schlechten Zustand.

Im Zeitraum vom 8. Juli 2011 bis zum 28. Oktober 2018 wurde das Hauptgebäude wegen der Renovierungsarbeiten geschlossen.